Rodenkirchen.
Um die Auswirkungen eines gezielten Flugzeugabsturzes zu diskutieren, wird
die Stadlander Bürgerinitiative Aktion Z einen eigenen Erörterungstermin
veranstalten.
Zwei
Mal hatte die Aktion Z beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als
zuständige Genehmigungsbehörde die förmliche Wiederaufnahme
des Erörterungstermins zur atomrechtlichen Genehmigung für das
geplante Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente am Atomkraftwerk
Unterweser beantragt, nachdem es die Terrorangriffe vom 11. September des
vergangenen Jahres in den USA gegeben hatte. Doch die beiden Anträge
wurden abgelehnt. Aus diesem Grunde hat sich die Aktion Z dazu entschlossen,
einen Erörterungstermin in eigener Regie anzubieten.
Nach
Ansicht von Jürgen Janssen, Sprecher der Aktion Z, könne
die Gefährdung von Atomanlagen – auch Zwischenlager – durch terroristische
Angriffe wie zum Beispiel gezielte Flugzeugabstürze nicht länger
dem so genannten Restrisiko zugerechnet werden, sondern sei als realistische
Gefahr zu betrachten. Jürgen Janssen sagte: “Wir befürchten,
dass die geplante Hallenkonstruktion und die Castor-Behälter den Folgen
terroristischer Anschläge nicht standhalten können.“ Der Sprecher
der Aktion Z nannte dabei unter anderem einen Kerosinbrand mit hohen Temperaturen.
Nach
Meinung der Aktion Z hat die Bevölkerung einen Anspruch auf umfassende
Information und Aufklärung über diese Sachverhalte. Deshalb organisiert
die Bürgerinitiative eine eigene Erörterung, die am Donnerstag,
23. Mai in der Zeit von 18 bis 22 Uhr in der Markthalle Rodenkirchen stattfindet.
Bis
heute haben ihre Teilnahme zugesagt:
Renate
Backhaus, Bundesvorstandsmitglied und niedersächsische Vorsitzende
des BUND, der Reaktorphysiker Dr. Helmut Hirsch, der schon beim Erörterungstermin
des Bundesamtes für Strahlenschutz im Juni des vergangenen Jahres
die Aktion Z als Sachbeistand vertreten hatte, der Physiker Wolfgang Neumann
von der Gruppe Ökologie in Hannover, der Jurist Professor Dr. Gerd
Winter von der Universität Bremen und Dr. Bruno Thomauske vom Bundesamt
für Strahlenschutz, der im vergangenen Jahr den Erörterungstermin
geleitet hatte.
Angefragt
hat die Aktion Z außerdem bei Vertretern des Kraftwerksbetreibers
e.on-Kernkraft GmbH und beim Niedersächsischen Umweltministerium.
Kreiszeitung
Wesermarsch, 01. Mai 2002
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