Hagenah: Das ist ‘ne sichere Sache 
Grüner Landtagsabgeordneter spricht sich für Investition in Windenergieanlagen aus 
Der Politiker informierte sich über den Windpark Oldenbroker Feld. Er kam auf Einladung der Kreistagsfraktion in die Wesermarsch.

Von Torsten Wewer


Oldenbrok. Auf Wahlkampfreise in der Wesermarsch unterwegs, informierte sich gestern Nachmittag Enno Hagenah, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, über den Windpark Oldenbroker Feld. Begleitet wurde der Landespolitiker, der auch baupolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, von Mitgliedern der Kreistagsfraktion.
Hagenah lobte, dass sich Investoren aus der Region am Windpark beteiligt haben, dadurch sei das Oldenbroker Feld mit derzeit zwölf Anlagen zu einem echten „Bürgerpark“ geworden – was die Akzeptanz von Windenergieanlagen insgesamt erhöhe. Gleichzeitig betonte er, dass die Anleger keine „wacklige Investition“ getätigt hätten. „Das ist eine sichere Sache“, so Hagenah. Darin bestätigte den Politiker der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „Windpark Oldenbroker Feld“ (WPO), Ubbo de Witt. Die Anlagen konnten nach Inbetriebnahme auf Grund von Herstellungsfehlern nicht mit voller Leistung gefahren werden, was zu einem finanziellen Schaden von rund 500 000 Euro geführt hat (die NWZ berichtete). Diesen finanziellen Nachteil habe der Hersteller entweder durch Verlängerung der Garantiezeit oder durch Entschädigungszahlungen voll entschädigt, sagte de Witt.
Dass Windenergie nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch ökonomisch interessant, belegte de Witt mit dem Hinweis, dass durch die in den letzten Jahren entstandenen Windenergieanlagen im Oldenburger Raum unmittelbar und mittelbar rund 1000 Arbeitsplätze entstanden sind.
Dies werde sich fortsetzen, glaubt Hagenah, denn „die Branche boomt“. Weil die Standorte auf dem Land nahezu ausgereizt sind, sehe er weitere Entwicklungsmöglichkeiten durch die geplanten Off-Shore-Anlagen in der Nordsee sowie im Export. Deutschland sei in Sachen Windenergie wesentlich weiter als angrenzende Länder, auf dieses Wissen werde in den nächsten Jahren zurückgegriffen.
Wegen der Windenergieanlagen auf See sprach sich Hagenah für eine „logische Fortentwicklung“ des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aus. Die Einspeisevergütung müsse über das Jahr 2006 hinaus verlängert werden.

Nordwest-Zeitung, 13. September 2002
zurück