Bei Hartz gerät Dückert ins Schwärmen
Abgeordnete im Arbeitslosenzentrum
wob Brake. Wenn die Bundestagsabgeordnete Dr. Thea Dückert von der Hartz-Kommission spricht, gerät sie richtig ins Schwärmen: "Diese Reform ist ein Riesending", sagte die aus Oldenburg stammende Bundestagsabgeordnete und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gestern bei einem Pressegespräch in den Räumen der Landkreis-eigenen Gesellschaft für Beratung, Entwicklung und Arbeit (BEA). Zwar ist auch Thea Dückert nicht alles bekannt, was die Hartz-Kommission am Freitag verkünden wird, doch was sie kennt, bewertet sie rundweg positiv. Auch wenn sie einräumt, dass "einige Dinge etwas länger dauern werden", bis sie sich eingespielt haben.
Für die von leeren Kassen gebeutelten Städte und Landkreise erfreulich sein dürfte die von der Kommission geplante Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger. Damit würden die Sozialhilfebudgets spürbar entlastet. Von den derzeit knapp 6000 Personen, die etwa in der Wesermarsch Hilfen zum Lebensunterhalt beziehen, gelten gut 600 als erwerbsfähig. Für deren Unterhalt werde künftig das Arbeitsamt aufkommen.
An dem Gespräch nahmen BEA-Geschäftsführer Gerd Breiler, Heinz May, Geschäftsführer der der BEA angegliederten Zeitarbeitsfirma "Zeit & Service", Kreistagsmitglied und Bundestagskandidat Jürgen Janssen, der Kreistagsabgeordnete Hans-Otto Meyer-Ott, Johann Speckmann, Nachrücker von Meyer-Ott, der sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen abgeben will, und Ralf Briese, Landtagskandidat der Grünen aus Oldenburg, teil. An das Gespräch bei der BEA schloss sich ein Gedankenaustausch mit Erwerbslosen im Arbeitslosenzentrum an.
"In der Arbeitsmarktpolitik muss es immer ein Bündel von Maßnahmen geben, die verzahnt sind", findet Thea Dückert. Auch die Zeitarbeit gehöre dazu, sie sei eine Chance, Arbeitsuchenden den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen.

Nordwest-Zeitung, 14. August 2002
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