"Regenerative Energien weiter ausbauen" 
Grüne informieren in Elsfleth über Konzepte zur "Energiewende“ - Klimaschutzgipfel mit positiven Signalen 
Der Landtagsabgeordnete Enno Hagenah sieht „Licht am Horizont“. Ein Solar-Experte gibt Tipps für den Hausgebrauch.
Von Evelyn Eischeid
 
Elsfleth. Zu einer Informationsveranstaltung über „Grüne Konzepte zur Energiewende“ hatten die Bündnis-Grünen des Ortsverbandes Mittlere Wesermarsch in die „Kogge“ eingeladen. Zum Thema referierten der Landtagsabgeordnete Enno Hagenah (Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender Grünstrom e.V.) und Werner Altnickel (Greenpeace Oldenburg).
Nicht nur die Hochwassersituation in Europa, auch weltweite Naturkatastrophen hätten in jüngster Zeit ganz neue Dimensionen angenommen, in die künftig auch Banken und Versicherungen involviert sein würden, sagte Hagenah. Ein „Licht am Horizont“ sieht der Landtagsabgeordnete nach dem Klimaschutzgipfel in Johannesburg. Hagenah: „Dass die USA und die Erdöl exportierenden Länder nicht mehr die Diskussion dominieren und als Bremser auftreten, ist ein Schritt nach vorn. Die Einigkeit der Europäischen Union im Bündnis mit den Entwicklungsländern wird Druck auf den Klimaschutzprozess ausüben.“
Angesichts rasant wachsender Bevölkerungszahlen und steigenden Kohlendioxid-Ausstoßes sei es unabdingbar, regenerative Energien weiter auszubauen. Das Energieeinspeisungsgesetz habe einen Boom in der Windenenergie bewirkt und deutsche Firmen zu Marktführern gemacht, befand Hagenah.
Im Verkehr, bei Industrie und Gewerbe, besonders aber in den Haushalten gibt es nach Ansicht des Referenten noch ein ungeheuer großes Potenzial an vermeidbaren Emissionen. Durch eine gezielte Information über die unterschiedlichen Modelle der Ökostromanbieter habe es der Verbraucher in der Hand, eine „Energiewende von unten“ zu bewirken. Der Landtagsabgeordnete wies darauf hin, dass einige Firmen unter den Ökostromanabietern Tochterunternehmen ganz "normaler" Energiekonzerne seien.
Als „Solarexperte“ betonte Werner Altnickel, dass „man auch in Oldenburg vollständig mit regenerativer Energie leben kann“. Der Energiespezialist beschäftigt sich seit 1988 mit Photovoltaik, Sonnenenergie und Blockheizkraftwerken. Seinen Zuhörern gab das Greenpeace-Mitglied wertvolle Tipps, wie Sonnenstrom effektiv und Kosten senkend in privaten Haushalten eingesetzt werden kann. „25 Prozent der Weltbevölkerung, zumeist in den westlichen Industrieländern, verbrät rund 75 Prozent der weltweit erzeugten Energie“, so Altnickel.

Nordwest-Zeitung, 14. September 2002
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