Brake.
Als Chance wertet Rainer Penning, Geschäftsführer der für
die Abfallwirtschaft im Landkreis zuständigen GiB mbH die neue Gewerbeabfallverordnung
der Bundesregierung: „Sie regelt, was alles zu den verwertbaren Abfällen
gehört.“
Über
die Zukunft der Abfallwirtschaft in der Wesermarsch, vor allem aber über
neue Konzepte für gewerbliche Abfälle sprachen mit ihm Jochen
Martens und Ernst Tannen sowie Hans-Otto Meyer-Ott und Jürgen Janssen
als CDU- und Grünen-Vertreter des Abfallwirtschaftsausschusses des
Kreistags. Und sie sahen sich in der Sortieranlage und Presse der GiB mbH
in Brake um.
Deren
Befürchtung, die Sortieranlage an der Otto-Hahn-Straße könne
abgebaut werden, konnte Rainer Penning während des Besuchs zerstreuen.
In der Tat hatte sich in der Vergangenheit die Menge der gewerblichen Abfälle
zur Verwertung anders entwickelt als erwartet. Kalkuliert worden war eine
jährliche Anlieferung von 20000 Tonnen mit einer Verwertungsquote
von 60 bis 80 Prozent. Aber nur rund 3500 bis 4000 Tonnen gewerbliche Abfälle
zur Verwertung, durchsetzt mit sehr viel Restmüll, landeten bei der
GiB mbH, beschreibt Penning das Abfallverhalten: „Das macht jede Kalkulation
unmöglich“. Die Leistung der Sortieranlage wurde schließlich
in der geplanten Form nicht mehr benötigt.
Das
Problem der Vergangenheit: die Ausführungsbestimmungen für die
gesetzlichen Vorgaben fehlten und damit auch die Sanktionsmöglichkeiten.
Das soll nun anders werden. Ziel ist es, „die riesige Menge der Scheinverwertung
zu reduzieren“, so Penning. Werden die Gewerbeabfälle gemischt erfasst,
müssen darin im dritten Jahr mindestens 85 Prozent Wertstoffe enthalten
sein, so die Zielvorgabe. Die im November vom Bundeskabinett verabschiedete
Gewerbeabfallverordnung, die ein halbes Jahr Übergangzeit beinhaltet
und voraussichtlich zum 1. Januar 2003 umgesetzt werden muss, gibt der
Kommune Kompetenzen zurück. „Wir mischen wieder mit“, freut sich Rainer
Penning.
Nun
sollen Projektgruppen gebildet werden, die Konzepte für den Umgang
des kommunalen Entsorgungsträgers mit den gewerblichen Abfällen
erarbeiten. Hans-Otto Meyer-Ott appelliert außerdem an die Betriebe,
die Übergangsfrist zu nutzen, um sich innerhalb der Firma auf das
Vorsortieren vorzubereiten. ras
Kreiszeitung
Wesermarsch, 17. Januar 2002
|