An Hartz scheiden sich die Geister 
DGB-Wahlpodium zur Arbeitsmarktpolitik
rfg Delmenhorst. Die künftige Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland war das zentrale Thema der vom Deutschen Gewerkschaftsbund organisierten ersten Podiumsdiskussion mit den hiesigen Direktkandidaten zur Bundestagswahl in Delmenhorst. Bereits schnell wurden die grundsätzlichen Unterschiede der Parteien und ihrer Kandidaten deutlich, die sich bei diesem Thema vor allem an der Bewertung des Hartz-Papieres festmachten. So erklärte PDS-Kandidat Peter Vogel, entscheidende Kriterien für die PDS seien die Umverteilung der Erwerbsarbeit durch Abbau von Überstunden und drastische Reduzierung der Wochenarbeitszeit.
Für FDP-Kandidatin Angelika Brunkhorst lässt sich der Arbeitsmarkt nur durch eine deutlichere Förderung des Mittelstandes dynamisieren. Vor allem das neue Betriebsverfassungsgesetz sei hier ein Hemmschuh für kleinere Unternehmen, Leute einzustellen.
Jürgen Janssen vom Bündnis 90/Die Grünen verwies auf das Job-aktiv-Gesetz und formulierte das Ziel, schneller und häufiger in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Für CDU-Kandidatin Vera Dominke behandelt das Hartz-Papier lediglich die Symptome der Arbeitslosigkeit. Nur durch Stärkung des Mittelstandes könnten Arbeitsplätze geschaffen werden.
SPD-Kandidat Holger Ortel gab zu, dass nicht alle Ziele erreicht worden seien, aber Arbeitslosigkeit, Lohnnebenkosten und Steuerlasten heute niedriger seien. Auch sei es richtig gewesen, das Betriebsverfassungsgesetz nach 30 Jahren zu reformieren.

Delmenhorster Kreisblatt, 21. August 2002
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