Holger Ortel gewinnt klar im Kreis
SPD-Abgeordneter vergrößert Erststimmenabstand - CDU legt bei Zweitstimmen zu
Der SPD-Abgeordnete Holger Ortel setzt sich im Landkreis wieder souverän an die Spitze der Wählergunst. Vera Dominke (CDU) zieht über die Landesliste ins Berliner Parlament.

Von Mathias Meer

Landkreis. Ein insgesamt ruhiger Wahltag wurde gestern in den Wahllokalen im Landkreis registriert. 93 410 Bürgerinnen und Bürger waren in den acht Landkreiskommunen zur Bundestagswahl aufgerufen. Allerdings sank die Wahlbeteiligung gegenüber der Abstimmung vor vier Jahren von damals gut 80 Prozent in den 70-Prozent-Bereich.
Als eindeutiger Sieger auch im Landkreis wie im Gesamtwahlkreis 29 (Oldenburg-Land/Delmenhorst/Wesermarsch) ging der SPD-Abgeordnete Holger Ortel aus der Wahl heraus, der seinen Erststimmenvorsprung noch einmal in allen Gemeinden sowie der Stadt Wildeshausen noch einmal ausbauen konnte und zum zweiten Mal als Direktkandidat ins Parlament nach Berlin geht.
Bei den Zweitstimmen gaben die Sozialdemokraten wie im Bundestrend auch im Landkreis Prozentpunkte ab. Hier jedoch fielen die Verluste geringer aus. Die kamen nicht nur den Christdemokraten zugute, sondern in einigen Gemeinden profitierten FDP und Grüne kräftig von der Wählerstimmen-Verschiebung.
Bei den Erststimmen konnte die CDU-Kandidatin Vera Dominke, die zum ersten Mal für den Bundestag kandidierte, das Erststimmenergebnis der Wahl von 1998 ihrer Vorgängerin Eva-Maria Kors, die nach drei Legislaturperioden nicht mehr antrat, nicht halten. Vera Dominke zieht über die Landesliste in den Bundestag ein.
Eine Zitterpartie wurde der Wahlabend für die Liberale Kreisvorsitzende Angelika Brunkhorst (Harpstedt), die auf Platz sechs der Landesliste sich berechtigte Chancen ausgerechnet hatte, im zweiten Anlauf in den Bundestag zu kommen. Dafür waren aber knapp acht Prozent bundesweit erforderlich, die die FDP jedoch nicht erreichte. Nach letzten Meldungen aus der Berliner Parteizentrale am späten Abend war sie wohl knapp gescheitert.
Wie bundesweit, zeigten sich auch im Landkreis die Grünen zufrieden mit dem Ausgang der Wahl - natürlich in erster Linie mit dem Bundesergebnis. Im Wahlkreis 29 hatten sie Jürgen Janssen aus der Wesermarsch als Direktkandidaten ins Rennen geschickt. Enttäuschend fiel hier wie ebenfalls im Bundestrend die Wahl für die PDS aus mit dem Direktkandidaten Heinz-Jürgen Vogel (Delmenhorst). Der Stimmenanteil bewegte sich durchschnittlich um ein Prozent. Kein Grund zur Resignation, machte der Kandidat deutlich.


Oldenburger Kreiszeitung, 23. September 2002
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