Politiker-Runde bei der Energie-Agentur 
Mittwoch mit Bundestagskandidaten in der Wasserburg
Von unserem Redakteur
Bernd Lehmann

Harpstedt. Der Termin könnte passender kaum sein, und alle Eingeladenen haben den Veranstaltern, der Harpstedter Energieagentur e.V. und der LEB, auch zugesagt: Am Mittwoch, dem 28. August, ab 19 Uhr werden die Bundestags-Kandidaten aus dem Wahlkreis im Hotel Zur Wasserburg an einer Podiumsdiskussion über Energiepolitik und Klimaschutz teilnehmen. Vorab erhielten alle dieselben fünf Fragen - ein Vergleich wird so gut möglich.
Angelika Brunkhorst, FDP, Vera Dominke, CDU, Jürgen Janssen aus Rodenkirchen, Bündnis 90/Die Grünen, der SPD-Abgeordnete Holger Ortel aus Delmenhorst und Heinz-Jürgen Vogel, PDS-Kandidat aus Delmenhorst, werden auf dem Podium Platz nehmen. Samtgemeindebürgermeister Uwe Cordes wird die Runde begrüßen, Cord Remke von der Harpstedter Energieagentur, wird moderieren.
Zu Beginn haben die fünf Kandidaten Gelegenheit zu Statements: In Kurzvorträgen sollen sie ihre Vorstellungen in der genannten Reihenfolge erläutern. Worum es dabei geht, haben die Veranstalter in ihren Fragen recht genau vorgegeben.
Die erste Frage geht von einem Bericht der Enquete-Kommission des Bundestages mit dem Titel „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ aus. Darin werden mögliche Zielvorstellungen für die zukünftige Energieversorgung aufgezeigt, wobei es um das Verhältnis von fossiler, erneuerbarer und atomarer Energie geht. Die zweite Frage betrifft das Erneuerbare Energien-Gesetz, das immerhin zu einem Anstieg des Anteils der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch aus 7,5 Prozent bis Ende 2001 führte. Und dazu sollen die Kandidaten erläutern, wie sie das Gesetz weiter entwickeln oder verändern wollen. Ein wichtiger Punkt: die künftige Vergütung für den Alternativ-Strom.
Nächste Frage: Die EU-Kommission hatte errechnet, welche „externen Kosten“ für Umwelt- und Gesundheitsschäden in die Preise für die Stromerzeugung aus fossilen und nuklearen Trägern einfließen müssten, um zu einer fairen Wettbewerbssituation für erneuerbare Energien zu kommen: für Steinkohle acht Cent pro Kilowattstunde, für Braunkohle 9,7 Cent, für Gas 2,9 Cent und für Atomkraft 3,2 bis 41,6 Cent. Die Kandidaten sollen sich dazu erklären.
Frage vier betrifft die Nutzung von Biomasse, die bislang in der Landwirtschaft kaum kostendeckend ist. Die Kandidaten sollen erläutern, welche Möglichkeiten sie für die Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft, für die regionale Wertschöpfung und für Arbeitsplätze im ländlichen Raum sehen.
Die letzte Frage geht davon aus, dass die deutsche Technik in einigen Bereichen der erneuerbaren Energien „weltweit führend“ sei, so etwa bei Windenergie und Biogas. Somit könnte „weltweit ein wichtiger Beitrag zu einer sozial verträglichen Energieversorgung und zum Klimaschutz“ geleistet werden. Die Frage ist, wie. Nach den Auskünften der Politiker soll ausführlich mit dem Publikum diskutiert werden.


Delmenhorster Kurier, 25. August 2002
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