Rodenkirchen.
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Auch wenn diese
nicht scheint, sitzen die Eigentümer von Fotovoltaikanlagen abends
nicht bei Kerzenschein. Nach wie vor sind sie an das öffentliche Stromnetz
angeschlossen mit dem Vorteil, dass der Zähler oftmals rückwärts
läuft.
Denn
der Strom, der hier nicht nur aus der Steckdose, sondern aus der Energieanlage
oben auf dem Dach fließt, wird zusätzlich eingespeist. Diese
Technologie hat mit der Kernkraftkatastrophe von Tschernobyl Auftrieb bekommen.
Am Freitag jährte sich dieses Ereignis zum 16. Mal.
Die
Partei Bündnis 90/Die Grünen nahm das zum Anlass, einen Tag später,
den Tag der erneuerbaren Energien auszurufen. In diesem Rahmen stellten
Mitglieder ihre Fotovoltaikanlagen vor und zwar in Alse bei Gabriele Oberweg-Timpe
und Uwe Timpe, bei Ute Hillje und Heiner Tönjes in Sürwürden
sowie in Rodenkirchen bei Elke Kuik- Janssen und Jürgen Janssen
und bei Elke und Wolfgang Mathiszig.
Die
Resonanz war allerdings nicht sehr groß. Vielleicht lag es am unfreundlichen
Wetter oder an den tragischen Ereignissen in Erfurt, die viele am Freitagnachmittag
vor dem Fernseher fesselten.
Bei
Familie Mithiszig in der Abser Straße 18 war jedenfalls für
die Besucher alles vorbereitet. Ihre Fotovoltaikanlage ist wie viele andere
der Wesermarsch von dem Öko-Pionier Werner Altnickel aus Oldenburg
gebaut worden.
Umfangreiche
Installationen am und im Haus seien nicht erforderlich gewesen, erklärte
Wolfgang Mathiaszig. „Das war alles völlig problemlos“, sagte er.
Im Februar 2001 ist die Anlage mit einer Kapazität von 2200 Kilowattstunden
errichtet worden, die im Sommer sogar rund um die Uhr den Stromverbrauch
des Einfamilienhauses deckt. Im Winter ist die Ausbeute natürlich
geringer.
Über
die Hausbank wurde ein günstiger Kredit von der Bank für Wiederaufbau
vermittelt. Inklusive der Mehrwertwertsteuer, die man zurückbekommt,
kostete die Anlage 42000 Mark. „In 20 Jahren hat sich der Einbau amortisiert“,
erklären die Nutzer, dann kann ein großer Teil des Stromverbrauchs
über Sonnenenergie kostengünstig gedeckt werden und eine Menge
Einsparung mit sich bringen: „Denn keiner weiß, wie sich bis dahin
die Energiekosten entwickeln werden“, erklärt Wolfgang Mathiszig.
Andere
Vorteile liegen ebenfalls auf der Hand: Durch eigene Energieanlagen erwirtschaftetet
man sich in den Jahren eine gewisse Unabhängigkeit von den großen
Energiekonzernen und nicht zuletzt hat die Umwelt den größten
Nutzen der sonnenbetriebenen Anlagen. So leisten die Eigentümer nicht
nur einen wertvollen Beitrag zur Wahrung der natürlichen Resourcen,
sondern leisten auch Überzeugungsarbeit, damit sich viele für
das eigene Kraftwerk auf dem Dach „erwärmen“ können. rade
Kreiszeitung
Wesermarsch, 30. April 2002
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