Sachliche Kontroverse 
Renger (PDS) fordert ehrgeizige Programme
HARPSTEDT (boh) . Derzeit liege der Anteil der regenerativen Energien in Deutschland bei gut sieben Prozent,. „Wir wollen ihn bis 2010 auf zwölf Prozent steigern, und es lässt sich gar nicht vermeiden, dass wir dieses Ziel schon früher erreichen“, sagte Holger Ortel am Mittwoch während der sachlich geführten Podiumsdiskussion in der „Wasserburg“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete setzt große Hoffnungen in die Offshore-Technik: Die SPD strebe die Aufstellung von 30 Windrädern mit 135 Metern Nabenhöhe auf hoher See - vor Borkum - an, um die Auswirkungen der Anlagen auf die Küstenfischerei und die Fauna (Zugvögel etwa) untersuchen zu können.
Indes sah Vera Dominke (CDU) beim Anteil der Biomasse „erheblichen Nachholbedarf“ . Götz Renger, Umweltreferent der PDS-Bundestagsfraktion (er war für Kandidat Heinz-Jürgen Vogel eingesprungen), forderte eine „Primärenergiesteuer“ und „wesentlich ehrgeizigere Programme“ zur Förderung regenerativer Energien. Ein Anteil von 50 Prozent bis 2050 sei zu wenig. Die PDS strebe bis dato eine Versorgung zu 80 bis 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen an. Den Atomkonsens sah Renger kritisch. Dadurch, dass die Energieversorger quasi einen „Rechtsanspruch auf Verwertung ihres Kapitals“ hätten, sei die Politik rechtlich in einer noch schwächeren Lage.
Jürgen Janssen (Bündnis 90/Die Grünen) verteidigte die rot-grüne Energiepolitik. In 2001 seien mehr Wind-, Solar-, Holzpellets- und Biogas-Anlagen in Betrieb genommen worden als in 16 Jahren Kohl-Regierung.

Wildeshauser Zeitung, 30. August 2002
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